Rail & Cruise Südstaaten – Auf den Spuren von Mark Twain
Kombinationsreise von Chicago nach Atlanta inkl. Flusskreuzfahrt auf dem Mississippi
von Britta Hüneburg
Crawfish, Beignets und Blues, eine Reise durch den Süden Louisianas
Von einer Reise in die Südstaaten träume ich schon lange; im März 2025 geht dieser Traum mit einer Tour durch den Süden Louisianas in Erfüllung. Ich erhoffe mir ein besonderes Erlebnis aus spannender Kultur, beeindruckender Natur und kulinarischen Genüssen. Schließlich ist die Region nicht nur für ihre Zypressenwälder, Bayous und Eichenalleen bekannt, auch die authentische Küche mit Gumbo, Jambalaya, Crawfish und Beignets lädt zum Schlemmen ein.
Übernachtung auf einer ehemaligen Plantage – Baton Rouge Blues Festival – French Quarter New Orleans – Konzert in der Preservation Hall


Die Zipline-Tour über den Maurepas Swamp ist ein tolles Abenteuer, das Nervenkitzel und Naturschönheit zu einem einzigartigen Erlebnis vereint. Vom 18 Meter hohen Startturm aus führen die erfahrenen Guides die Besucher durch den Parcours, während sich unter ihnen das dichte Grün der Mangrovenwälder ausbreitet. Mit etwas Glück erspäht man aus der Luft Waschbären, Vögel, Alligatoren und andere Reptilien.

Die Myrtles Plantation, eine historische Plantage aus dem Jahr 1796, ist bekannt für ihre geisterhaften Legenden. Das wunderschön restaurierte Anwesen, umgeben von Eichen und Gärten, bietet Besuchern einen einzigartigen Einblick in die Geschichte des Südens. Geistertouren durch das beeindruckende Plantagenhaus machen den Aufenthalt zu einem ganz besonderen.

Das historische Restaurant im French Quarter versprüht mit seinen verblassten Wänden, den Fliesenböden und der alten hölzernen Bar einen nostalgischen und charmanten Charme. Das Gebäude diente ursprünglich als Residenz für den Bürgermeister von New Orleans.
Bekannt ist das Restaurant für seine Muffaletta, ein herzhaftes, warmes Sandwich mit Wurst- und Olivenbelag, zu dem gerne ein Pimm´s Cocktail gereicht wird.
Nach einer Übernachtung am Frankfurter Flughafen startet meine Reise früh am nächsten Morgen mit dem Flug der American Airlines nach Charlotte in North Carolina. Nach den Einreiseformalitäten und der Gepäckannahme und gleichzeitigen Wiederaufgabe geht es knapp 2 Stunden später weiter nach Baton Rouge, der Hauptstadt Louisianas.
„Welcome to Baton Rouge“ – Wir sind gut gelandet, nur mein Koffer leider nicht! Der steht noch in Charlotte. Da mir das nicht zum ersten Mal passiert, bin ich jedoch gut vorbereitet; ein Satz Wechselkleidung & Sandalen neben Zahnbürste und Zahnpasta befindet sich (fast) immer in meinem Handgepäck.
Und die nette Dame am American Airlines Schalter versichert mir, dass mein Gepäck am nächsten Tag auch da sein wird! Mit dem Mietwagen machen wir uns auf den Weg ins vierzig Kilometer entfernte St. Francisville. Hier erwartet uns das erste Highlight der Reise, eine Übernachtung auf der geisterumwobenen Myrtles Plantation.
„Der wunderschöne Garten mit den ausladenden Eichen und dem so typischen Louisiana-Moos zieht mich sofort in seinen Bann.“
Zur Anlage gehört auch das Restaurant 1796, in dessen Mitte ein beeindruckender Holzofen dominiert. Hier lassen wir den Abend bei einem leckeren Essen und einem Glas Wein ausklingen.
Nach einer ruhigen Nacht ohne Gespenster oder Geister wache ich zwar sehr früh, aber dennoch erholt auf. Heute Vormittag steht der Besuch der Rosedown Plantation auf dem Programm. Die einstige Baumwollplantage beeindruckt mit Ihrer erlesenen und immer noch sehr gut erhaltenen Ausstattung. Es scheint fast, die einstigen Bewohner seien gerade erst ausgezogen, so lebensecht wirken die Schlafräume und Esszimmer auf mich.
Später fahren wir (mit meinem Koffer) nach Baton Rouge und checken im Hilton Baton Rouge Capitol Center ein.
Capitols gibt es in Louisianas Hauptstadt sogar zwei: unser nächster Tag startet im alten, dem Old State Capitol, einem wunderschönen Bau mit seiner gläsernen, farbenprächtigen Kuppel. In einer kurzweiligen 4D Filmdarstellung begegnen wir dem „Geist“ von Sarah Morgan, einer Figur aus der Zeit des Bürgerkriegs, die uns die Geschichte dieses historischen Gebäudes auf eine ganz besondere Weise näherbringt; sehr sehenswert!
„An diesem Wochenende findet das Baton Rouge Blues Festival statt, ein alljährlich wiederkehrendes Musikfestival mit zahlreichen Künstlern, die auf verschiedenen Bühnen in der Stadt ihr Können zum Besten geben.“
Der Eintritt ist kostenlos und für Liebhaber des Blues auf jeden Fall einen Besuch wert.
Im Anschluss besuchen wir den Campus der Louisiana State University, kurz LSU. Diese ist vor allem für Ihre Sportkultur, allem voran dem Football Team der Tigers bekannt. Das Stadion, übrigens das achtgrößte der Welt mit einer Kapazität von über 102.000 Sitzplätzen, können wir nur von außen bestaunen. Und auch deren Maskotten Mike, ein bengalischer Tiger, ist heute leider „unpässlich“ und bleibt lieber drinnen.
Ebenfalls musikalisch lassen wir den Abend im „The 121´s Dueling Pianos“ ausklingen: hier liefern sich zwei talentierte Pianisten ein „Duell“ am Klavier, während wir zusammen mit den anderen Gästen aktiv in die Songauswahl eingebunden werden. Von AC/DC bis hin zu Frank Sinatra, alles ist erlaubt, ein sehr kurzweiliges und begeisterndes Erlebnis!
„Stärken Sie sich unterwegs mit einer Portion Beignets, z. B. im Café The Vintage Baton Rouge.“
Am nächsten Morgen wird es ernst- Ziplining steht als erstes auf dem Programm. Ich habe leider etwas Höhenangst, dementsprechend hält sich die Freude zunächst noch in Grenzen. Darüber hinaus ist das Wetter heute so gar nicht typisch für die Südstaaten: es ist kalt, windig und regnerisch.
„Fünf Ziplines gilt es zu meistern; der Start befindet sich in luftiger Höhe auf dem 18 Meter hohen Aussichtsturm.“
Um es kurz zu machen, ich habe die Angst überwunden und schon nach der ersten Line macht es richtig Spaß. Mein Fazit: auf jeden Fall eine etwas aufregendere Art, die Sümpfe zu erkunden.
„Probieren Sie den berühmten „Original Thin Fried Catfish“ im Middendorf´s Restaurant in Manchac!“
Mittags statten wir den Felicity and St. Joseph Plantations in Vacherie einen Besuch ab. Diese sind heute noch in Familienbesitz und werden auch landwirtschaftlich genutzt, hauptsächlich für den Zuckerrohranbau. Sie dienten übrigens auch als Kulisse und Drehort für mehrere bedeutende Filme, allen voran „12 Years a Slave“.
„Weiter geht es zur Oak Alley Plantation! So wunderschön mit seiner Eichenallee, aber auch die kommerziellste und geschäftigste der Plantagen.“
Trotzdem, beim Spazieren unter den beeindruckenden Virginia Eichen aus dem 18. Jahrhundert fühle ich mich ein bisschen „vom Winde verweht“…😉
„Übernachten Sie auf der Oak Alley Plantation. Abends, wenn die Tore für die Tagestouristen geschlossen werden, kehrt Ruhe ein und Sie können die besondere Atmosphäre dieses Ortes intensiv genießen.“
Den krönenden Abschluss der Reise bildet der Besuch von New Orleans, „The Big Easy“. Tatsächlich spiegelt die Stadt eine gewisse Unbeschwertheit und große Lebensfreude wider. Passend dazu kommt die Sonne auch wieder zum Vorschein. Für einen ersten Überblick gehts hoch hinaus: Wir besuchen den Vue Orleans Tower.
„Von hier aus genießen wir einen 360 Grad Panoramablick auf den Mississippi River und die Stadt.“
Anschließend tauchen wir ein ins malerische French Quarter. Bunte Häuserfassaden, kopfsteingepflasterte Straßen, die schmiedeeisernen Balkone, Straßenkünstler, Voodoo Shops und Galerien, ich bin begeistert und könnte noch Stunden weiterlaufen.
Am Abend erwartet uns ein weiteres Highlight: der Besuch eines Jazz-Konzerts in der Preservation Hall. Wobei der Zusatz „Hall“ irreführend ist, es handelt sich hierbei vielmehr um einen kleinen, dunklen Raum mit fünf Reihen von Holzbänken.
Natürlich darf ein abendlicher Besuch der Bourbon Street und Frenchmen Street nicht fehlen. Erstere erinnert mehr an die Hamburger „große Freiheit“, mehr Jazzmusik und authentische Clubs begegnen uns auf der Frenchmen Street.
„Traditioneller und moderner Jazz, live gespielt von lokalen Musikern, erwartet Sie auf der Bühne des legendären Jazzclubs „The Spotted Cat“ auf der Frenchmen Street.“
Am letzten Tag unserer Reise geht es aufs Wasser bzw. an Bord des nostalgischen Steamboat Natchez, dem letzten authentisch mit Dampf betriebenen Schaufelradboot. Wir werfen einen Blick in den Maschinenraum und klönen mit einem der Jazzbandmitglieder an Bord, einem gebürtigen Deutschen. Für eine Fahrt auf dem Mississippi reicht die Zeit heute leider nicht mehr, schade!
Und da Louisianas Süden noch viel mehr zu bieten hat, bleibt mir nichts anderes übrig, als einfach nochmal wieder zu kommen!
Jetzt heißt es erstmal Abschied zu nehmen; mit American Airlines geht es via Charlotte, NC zurück nach Frankfurt, diesmal übrigens zusammen mit meinem Gepäck.
Kombinationsreise von Chicago nach Atlanta inkl. Flusskreuzfahrt auf dem Mississippi
© Paul Broussard
Mietwagenrundreise ab/bis Atlanta durch Alabama, Tennessee, Mississippi und Louisiana