
© Destination Ontario
von Vanessa Lorenz
Im Herbst führte mein Weg mich nach Ontario – ein Reiseziel, das schon lange auf meiner Bucket-Liste stand. Obwohl die kanadische Provinz im Osten des Landes so riesig ist, habe ich in kürzester Zeit viel Spannendes gesehen und erlebt. Ich bin beispielweise in schwindelerregender Höhe über den gläsernen Boden vom CN Tower gelaufen, habe eine Bootsfahrt bis an den Fuß der Niagarafälle unternommen und bin auf Augenhöhe mit freilebenden Elchen gewesen. Doch Ontario hat noch so viel mehr Erlebnisse zu bieten – welche genau erfahrt Ihr hier!
Toronto – Niagara Falls – Algonquin Provincial Park – Ottawa
Wer die Niagarafälle besucht sollte unbedingt einen Helikopterrundflug machen. Die Aussicht ist einfach der Wahnsinn! Die Wassermassen, die vom Lake Erie hinuntertosen, wirken von oben noch viel gewaltiger. Der 15-minütige Flug ist wirklich ein tolles Erlebnis gewesen, welches ich nicht so schnell vergessen werde.
Mein absoluter Favorit ist das Westin Trillium House im Blue Mountain Village – hier wäre ich gern noch länger geblieben! Das Anwesen ist modern eingerichtet und viele Annehmlichkeiten, wie ein eigener Koch am Buffet-Frühstück runden den Aufenthalt ab. Besonders schön fand ich es, den Tag entspannt im beheizten Außenpool ausklingen zu lassen.
Das Fallsview Buffet Restaurant im Sheraton on the Falls Hotel hat mir besonders gut gefallen. Von Salat über diverse Fisch- & Fleischspezialitäten bis hin zum Dessert hat das großzügige Buffet für Jedermann etwas zu bieten. Abgerundet wird das Geschmackserlebnis mit einer phänomenalen Aussicht.
Endlich ist es soweit: Mit immenser Vorfreude im Gepäck, geht es von Hamburg über Frankfurt bis nach Toronto! Bei Ankunft ist es bereits später Abend, weshalb wir auf der eineinhalb stündigen Fahrt Richtung Niagara Falls nicht viel von der Umgebung wahrnehmen können. Umso mehr verschlägt es uns die Sprache, als wir unser erstes Highlight entdecken: Die überwältigenden Niagarafälle, die während der „Niagara Illumination“ von den buntesten Farben angestrahlt werden. Ein sensationeller Anblick, der Lust auf mehr macht.
Voller Tatendrang schreiten wir zur ersten Tagesetappe: Die Aussichtsterrasse direkt neben den Fällen. Schnell stellen wir fest: Trotz des fantastischen Wetters ist unser Regencape unerlässlich, da die Gischt der Fälle so stark ist, dass es tatsächlich „nieselt“. Von einem unteridrischen Tunnel aus spüren wir bei der „Journey behind the Falls“ die gesamte Wasserkraft der Horseshoe Falls und genießen anschließend eine aufregende Bootsfahrt bis an den Fuß der Fälle. Gänsehaut-Feeling pur! Unser absolutes Tageshighlight ist der 15-minütige Helikopterrundflug, welcher uns eine unvergleichliche Aussicht auf die Niagarafälle bietet. Am liebsten wären wir nochmal geflogen, aber unseren nächsten Stopp wollen wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen: Das Jackson Triggs Weingut in Niagara-on-the-Lake.
Die Region ist auch über die Landesgrenzen hinaus für ihre erlesenen Weine bekannt und begeistert mit einer großen Geschmacksvielfalt. Besonders lieb gewinnen wir den preisgekrönten Eiswein, dessen Herstellung sehr aufwendig ist. Ein Glück kann man beim Wine-Tasting seinen Lieblingswein direkt mitnehmen! Leicht erschöpft von den vielen Ereignissen des heutigen Tages steigen wir in den Bus und fahren auf direktem Weg nach Toronto, wo uns bei der abendlichen Ankunft schon der leuchtende CN Tower, das Wahrzeichen der Stadt, direkt ins Auge fällt.
Wir starten den Tag mit einer Stadtrundfahrt durch Toronto. Neben den zahlreichen Hochhäusern im Finanzviertel sehen wir viele Gebäude mit ausgefallener Architektur sowie zahlreiche Stadtviertel, die multikulturell geprägt sind. Bemerkenswert finden wir vor allem Chinatown und die urige Straßenkunst im Kensington Market. Angetan hat es uns außerdem der 200 Jahre alte St. Lawrence Markt, der schon von National Geographic als einer der besten Lebensmittelmärke der Welt gewählt wurde, und das Distillery District mit seinen schönen Backsteingebäuden. In der Nähe erwartet uns der CN Tower, den wir im gläsernen Fahrstuhl erklimmen. Hoch oben genießen wir eine weitblickende Aussicht über die ganze Stadt und können sogar einen Teil über gläsernen Boden laufen.
Wir haben Glück, dass das 40. Toronto International Filmfestival gerade stattfindet. Auf dem Weg dorthin machen wir einen Schlenker über den Nathan Phillips Square, wo „Toronto“ in leuchtenden großen Buchstaben steht,- die perfekte Kulisse für Erinnerungsfotos! Beim Festival angekommen, tummeln sich bereits mehrere Menschen in den umliegenden Bars und Restaurants. Wir kommen mit einigen Einheimischen in Kontakt, die uns erzählen, dass gerade Sandra Bullock und George Clooney in einem der Gebäude sind. Gespannt warten wir und können tatsächlich kurze Zeit später einen Blick auf die beiden Promis erhaschen. Wie aufregend!
“Unternehmen Sie unbedingt eine Bootsfahrt zu den Toronto Islands und genießen Sie eine tolle Aussicht auf die Skyline der Stadt!“
Schon früh am Morgen nieselt es in Toronto, daher fällt uns der Abschied nicht allzu schwer. Nach einer zweistündigen Fahrt Richtung Norden erreichen wir die Blue Mountains, ein Eldorado für Natur- und Aktivurlauber. Neben Ziplining, Wandern und Mountainbike fahren gibt es hier viele weitere Unternehmungen für Jung und Alt. Die müssen natürlich gleich getestet werden! Mit dem Roller Coaster fahren wir in rasanter Geschwindigkeit eine kurvenreiche Strecke durch dichten Wald und erleben Adrenalin pur. Auch die schauklige Gondelfahrt zur Hügelspitze macht Spaß und bietet nebenbei noch eine schöne Aussicht. Zum Mittagessen gehen wir ins griechische Restaurant Tholos. Die Portionen hier sind wirklich groß und das zu einem fairen Preis.
Früh morgens brechen wir auf zum ältesten Naturpark Ontarios, dem Algonquin Provincial Park. Die idyllische Landschaft aus tiefgrünen Wäldern und malerischen Seen zieht uns direkt in ihren Bann. Darüber hinaus entdecken wir am Straßenrand eine Elch-Mutter mit ihrem Baby – ein unvergessliches Erlebnis. Leider haben wir mit dem Wetter nicht so viel Glück und müssen schweren Herzens die geplante Kanutour auslassen. Wir nutzen die Zeit also, um das Algonquin Informationszentrum zu besuchen, bevor es weiter Richtung Ottawa geht.
Bei strahlend blauem Himmel können wir es kaum erwarten die Sehenswürdigkeiten von Ottawa zu entdecken. Da die Stadt über kein Bahnsystem verfügt, entscheiden wir uns für eine entspannte Tour mit dem Fahrrad. Die beste Idee überhaupt! Viele tolle Strecken führen entlang hübscher Parkanlagen und bieten tolle Aussichten auf den Rideau-Kanal und den Ottawa River. Im Nu erreichen wir auch unseren ersten Stopp: Das Canadian Museum of History. Ich gehe ehrlich gesagt eher selten ins Museum, allerdings fand ich die Ausstellungen zu den kanadischen Ureinwohnern und zur Geschichte des Landes wirklich interessant. Unsere Tour führt uns weiter zur National Gallery of Canada, dem Parliament Hill und dem lebhaften Byward Market, wo wir uns eine kleine Verschnaufpause gönnen. Wir stellen fest, dass wir von Ottawa als Landeshauptstadt angenehm überrascht sind. Anders als gedacht geht es hier nicht so hektisch zu wie in Toronto und es gibt viele Grünflächen. Der krönende Abschluss unserer Reise bietet die Bootsfahrt über den Ottawa River, bei der wir sowohl Ottawa als auch die Stadt Gatineau in Québec aus einem anderen Blickwinkel entdecken können.