Wohnmobil Begrifflichkeiten von A-Z
Bei der Planung einer Wohnmobilreise werden Sie früher oder später auf Begriffe und Bezeichnungen stoßen deren Bedeutungen für den Laien nicht sofort ersichtlich sind. Unser Glossar zu Wohnmobilurlaub und Camping soll Ihnen helfen diese Begrifflichkeiten zu verstehen.
Sie finden hier Erläuterungen zu Bezeichnungen der Innenausstattung eines Wohnmobils wie z.B. Dinette oder Alkoven, sowie Informationen zu Begriffen denen Sie während eines Wohnmobilurlaubs garantiert begegnen werden, wie z.B. Dumpen, Blackwater oder Greywater.
Abwasser
Abwasser wird im Wohnmobil in fest installierten oder bei kleinen Fahrzeugen auch in mobilen Tanks gesammelt. Beim Abwasser wird zwischen Blackwater und Greywater unterschieden.
Blackwater/Black Water
Mit Blackwater wird das gesammelte Schmutzwasser/Abwasser aus der Toilette des Campers bezeichnet. Der Wasserkreislauf ist getrennt von dem des Greywater.
Greywater
Greywater ist das gesammelte Schmutzwasser aus den verschiedenen Abflüssen des Campers, also Spülbecken, Waschbecken und Dusche. Das Abwasser der Toilette wird Blackwater genannt und vom Greywater getrennt gesammelt. Beide Sorten Schmutzwasser werden beim Dumpen entsorgt.
Alkoven
Der Alkoven ist der Überhang der Wohneinheit des Wohnmobils, der sich über der Fahrerkabine befindet. Meist befindet sich im Alkoven eine Liegefläche mit großzügigen Ausmaßen für zwei Personen.
Camper
s. Motorhome
Campervan/Van Conversion, Van Camper
Der Campervan (auch Camping Van oder Camper Van Conversion bzw. Camper Van genannt) ist ein umgebauter Van mit erhöhtem Dach, um mehr Kopffreiheit bieten zu können. Die Fahrzeuge sind sehr kompakt, durch die vergleichsweise geringen Platzverhältnisse jedoch für einen längeren Urlaub nicht zu empfehlen.
Caravan
Ein Caravan oder Wohnwagen verfügt im Gegensatz zum Motorhome oder Truck Camper über keinen eigenen Motor, ist also auf eine Zugmaschine angewiesen. In Nordamerika sind Caravans weniger gebräuchlich, während sie auf europäischen Straßen und Campingplätzen zum normalen Bild gehören.
Class-A-Motorhome
Motorhomes der Klasse A (Class A oder Type A) bieten die wohl komfortabelste Reiseform bei Wohnmobilen. Es sind busähnliche Fahrzeuge, die i. d. R. sehr gut ausgestattet sind. Die Größen beginnen bei 24 Fuß und einzelne Motorhomes sind bis zu 40 Fuß lang.
Class-B-Motorhome
s. Campervan
Class-C-Motorhome
Motorhomes dieser Klasse werden meist auf Chassis von Vans oder Pickups aufgebaut, wobei aber die Fahrerkabine im Gegensatz zum Class-A-Motorhome erhalten bleibt. Zwischen Fahrerkabine und Wohneinheit gibt es einen Durchgang und über der Fahrerkabine haben diese Fahrzeuge einen Alkoven, der i. d. R. als Liegefläche ausgebaut ist. Die Fahrzeuge dieser Klasse sind die klassischen Motorhomes.
Dinette
Als Dinette wird die Sitzecke im Wohnmobil bezeichnet, die meist aus zwei gegenüberliegenden Bänken oder einer Rundbank besteht, je nach Größe und Ausstattung des Fahrzeugs. Durch Entfernen oder Abklappen des Tischs und Umklappen der Bänke lässt sich die Dinette bei vielen Fahrzeugen in ein Bett verwandeln, wodurch sich der Grundriss des Wohnmobils in der Tagansicht stark von der Nachtansicht unterscheidet.
Bei Wohnmobilen mit Slide-Out lässt sich die Dinette beim stehenden Fahrzeug seitlich ausfahren, wodurch ein sehr großzügiges Platzangebot entsteht, was gerade bei Wohnmobiltouren mit mehreren Personen oder Familien sehr willkommen ist.
Dumpen
Dumpen oder Dumping bezeichnet das Entsorgen des Schmutzwassers, wobei zwischen Greywater und Blackwater unterschieden wird. Je nach Dump-Station werden beide Sorten Abwasser gemeinsam oder getrennt entsorgt. An einigen Stationen darf auch nur das Greywater entsorgt werden. Je nach Ausstattung des Campingplatzes und der gemieteten Site ist es möglich, direkt am Standort zu dumpen, was natürlich sehr bequem ist. Auf anderen Plätzen kann nur an zentraler Stelle gedumpt werden, was insbesondere morgens zu langen Schlangen führen kann. Wenige Plätze, z. B. in den Nationalparks bieten gar keine Möglichkeit zum Dumpen an.
Man sollte auf längeren Fahrten zwar jede Gelegenheit zum Dumpen nutzen, üblicherweise findet man jedoch immer eine Möglichkeit, da auch etliche der Städte und einige Tankstellen Dump-Stations (Sani Dumps) anbieten. Das Dumpen ist dort teils kostenlos, teils gegen eine geringe Gebühr möglich. Die Tankstellen unterscheiden dabei natürlich gern zwischen ihren Kunden und anderen, die einfach nur den Service nutzen möchten.
In jedem Fall sollte beim Dumpen auch der Frischwassertank wieder aufgefüllt werden.
ESTA – Electronic System for Travel Authorization (USA)
Die Einreise in die USA unterliegt einigen Beschränkungen – viel mehr als die Einreise ins nicht nur in diesem Bezug deutlich liberalere Kanada. Insbesondere muss seit 2009 die ESTA (Electronic System for Travel Authorization) beantragt werden, eine elektronische Einreiseerlaubnis. Die Beantragung muss bei der U.S. Customs and Border Protection auf elektronischem Weg mindestens 72 Stunden vor dem Abflug beantragt werden und ist kostenpflichtig (Kreditkarte obligatorisch). Vorausgesetzt, Sie ändern nicht Ihren Namen und behalten Ihren Reisepass, bleibt die ESTA aber dann für zwei Jahre gültig.
Weitere Informationen zu ESTA finden Sie hier
eTA – Electronic Travel Authorization (Kanada)
Seit 2016 müssen ausländische Staatsangehörige, die nicht visapflichtig sind und nach Kanada fliegen bzw. in Kanada zwischenlanden, im Internet eine elektronische Reisegenehmigung (eTA) beantragen. Die Genehmigung ist elektronisch mit Ihrem Reisepass verlinkt und gilt für einen Zeitraum von maximal fünf Jahren oder bis zum Ablaufdatum Ihres Reisepasses.
Nicht visapflichtige ausländische Staatsangehörige mit Ausnahme von US-Bürgern müssen vor ihrem Flug eine eTA beantragen. Das betrifft also auch Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auch für den Transit, also zum Beispiel beim Weiterflug in die USA ist die eTA erforderlich. Bei Einreise auf dem Land- oder Seeweg wird keine eTA benötigt.
Weitere Informationen zu eTA finden Sie hier
Feuerstelle
Die meisten Stellplätze (Sites) auf den Campingplätzen in USA und Kanada sind mit Feuerstellen ausgestattet und gestatten es, ein Feuer zu entzünden, das neben dem wärmenden Effekt auch zum Grillen oder Kochen oder einfach nur zum Entspannen genutzt werden kann. Je nach Campingplatz sind die Regeln für die Nutzung der Feuerstelle unterschiedlich und sollten strengstens befolgt werden. Bei einigen Plätzen muss tageweise eine Fire Permit erworben werden, dafür kann dann oftmals Holz kostenlos von speziellen Ablageorten (Wood Pit) geholt werden. Auf anderen Plätzen darf die Feuerstelle kostenlos genutzt werden und dort wird z. T. Holz zum Verkauf angeboten. Die Erfahrungen mit dem dort verkauften Holz waren allerdings nicht immer die besten. Da kann es die bessere Lösung sein, sich im Supermarkt oder an Tankstellen mit Feuerholz einzudecken. In keinem Fall sollte Feuerholz innerhalb Kanadas mitgenommen werden, weil das die Ausbreitung von Schädlingen und Baumkrankheiten fördern könnte. Die Mitnahme ist daher streng verboten.
Fire Permit
Unter Fire Permit versteht man die Erlaubnis, die Feuerstelle auf dem Stellplatz zu nutzen. Diese wird auf einigen Campingplätzen tageweise zusätzlich zur Stellplatzgebühr verkauft.
Full Hook-Up
Als Full Hook-Up wird ein Stellplatz (Site) auf dem Campingplatz bezeichnet, der vollständig mit Anschlüssen ausgestattet ist. Ein solcher Stellplatz bietet also Strom-, Frisch- und Abwasseranschlüsse. Oft sind diese Stellplätze – soweit überhaupt vorhanden – deutlich teurer als weniger gut ausgestattete. Auf manchen privaten Campingplätzen kann die Ausstattung so weit gehen, dass sogar Kabel- oder Satellitenfernsehen, Internetzugang über LAN und Telefon angeboten wird. Auch WLAN, direkt auf dem Stellplatz empfangbar, wird immer häufiger angeboten, teils sogar ohne Aufpreis.
Motorhome
Motorhome ist eine der gängigen Bezeichnungen für das Wohnmobil und bezeichnet i. d. R. einen bestimmten Typ dieser Fahrzeuge, bei denen der Innenraum nicht nur durch eine Außentür sondern auch direkt von der Fahrerkabine aus betreten werden kann. Weiter gebräuchlich sind die Bezeichnungen RV als Oberbegriff für Freizeitfahrzeuge und Camper. Daneben gibt es noch weitere Fahrzeuge, die für einen Wohnmobil-Urlaub genutzt werden können, z. B. die Truck Camper, bei denen Fahrerkabine und Wohneinheit getrennt sind. Dies ist weniger bequem, dafür kann man diese Fahrzeuge aber oftmals mit Allradantrieb erhalten und hat die Möglichkeit, die Wohneinheit vom Fahrzeug zu entkoppeln, um dann mit dem Fahrzeug deutlich flexibler unterwegs sein zu können. Gerade von Kanadiern wird diese Möglichkeit gern genutzt, kann doch so das Fahrzeug auch im Alltag genutzt werden.
Ein Motorhome bietet je nach Ausstattung weitgehende Unabhängigkeit von Campingplätzen, sodass auch mal eine Nacht am Straßenrand oder auf einem Parkplatz verbracht werden kann. Motorhomes sind meist mit einer kleinen aber vollständigen Küche ausgestattet, die neben einem Spülbecken auch einen (Gas-)Herd mit mehreren Platten, einen Backofen und einen Kühlschrank mit Gefrierfach enthält. Dazu kommt noch eine Sitzecke (Dinette), die sich zum Bett umbauen lässt und eine eingebaute Waschecke mit Toilette und Waschbecken, in der oft auch geduscht werden kann. Die Ausstattung ist sehr von der Größe des Fahrzeugs abhängig.
Pull-thru Site/Pull-through Site
Stellplatz auf einem Campingplatz, der so angeordnet ist, dass man mit seinem Fahrzeug vorwärts hinein- und herausfahren kann. Sehr angenehm für den Fahrer, da hierbei kein Rückwärtsfahren mit dem Wohnmobil nötig ist. Oft führt das allerdings dazu, dass das Layout des Campgrounds sehr eintönig und langweilig ist, mit langen Reihen parallel nebeneinander angeordneter Campsites.
RV
Abkürzung für „Recreational Vehicle“. Als RV werden in Nordamerika alle Arten von Freizeitmobilen bezeichnet.
Slide-out
Slide-out bezeichnet den seitlich ausfahrbaren Teil eines Motorhomes bzw. der Wohneinheit. Der Slide-out vergrößert die Breite des Innenraums durch seitliches Herausfahren um ca. 50 cm, was wenig klingt, aber doch sehr positiv spürbar ist. Große Motorhomes verfügen teils über mehrere Slide-outs für Betten und Sitzecke (Dinette)
Trailer
Als Trailer wird der klassische Wohnwagen bezeichnet, der von einem Fahrzeug gezogen wird. Für den Wohnwagenurlaub in Nordamerika sind Trailer mittlerweile eher unüblich.
Truck Camper
Beim Truck Camper sitzt die Wohneinheit auf der Ladefläche eines Pickups. Eigentlich ist es möglich, die Wohneinheit abzusatteln, bei gemieteten Fahrzeugen ist das aber meist aus versicherungstechnischen Gründen nicht erlaubt.
Wintermiete
Bei Mieten im Zeitraum November bis April bzw. wenn Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu erwarten sind, werden die Fahrzeuge durch den Vermieter in aller Regel winterfest gemacht*. Das bedeutet, das Wasser aus allen Tanks abgelassen wird und nicht mehr nachgefüllt werden darf. Damit ist kein Wasser mehr im Fahrzeug verfügbar. Auch Wasseranschlüsse auf Campingplätzen dürfen nicht benutzt werden, da die Wasserleitungen Schaden nehmen können. Frostschäden an Wasserleitungen und Wassertanks sind nicht versichert und die entstehenden Kosten sind vom Mieter in vollem Umfang zu tragen.
Berücksichtigen Sie bitte bei Ihrer Routenplanung, dass in dieser Zeit viele Campingplätze geschlossen sind und einige Straßen nicht mehr befahrbar sind. Es stehen keine Winterreifen zur Verfügung und die Fahrzeuge sind lediglich mit Ganzjahresreifen ausgestattet. Falls Sie trotzdem Schneeketten verwenden, weisen wir darauf hin, dass Schäden hierdurch nicht durch die Versicherung gedeckt sind und ebenfalls in vollem Umfang durch den Mieter zu zahlen sind.
*Ausnahmen sind je nach Mietstation, beabsichtigter Fahrtroute und der zum Zeitpunkt der Übernahme herrschenden Großwetterlage möglich, liegen aber einzig und alleine im Ermessen des Vermieters und können nicht garantiert oder vorab bestätigt werden.
Winter-Wohnmobile von Canadream
Als einziger Vermieter verfügt Canadream über speziell ausgerüstete Winter-Wohnmobile des Typs MH-A. Isolierte und beheizte Wasser- und Lagertanks gewährleisten, dass der gesamte Wasserkreislauf (einschließlich Dusche, Toilette, Spülbecken) auch bei winterlichen Temperaturen unter den Gefrierpunkt genutzt werden kann. Somit wird das Motorhome zum „rollenden Winter-Chalet“ und es müssen keine Abstriche hinsichtlich Wohnkomfort gemacht werden. Für alle Wintersportler eine interessante und einzigartige Alternative!
Bitte beachten Sie aber, dass auch diese Fahrzeuge nur mit Ganzjahresreifen ausgestattet sind (vgl. Abschnitt Winterhinweise). Auch wenn die Hauptverkehrsrouten in Kanada im Winter in aller Regel sehr gut geräumt werden und problemlos befahrbar sind, ist eine umsichtige und defensive Fahrweise unabdingbar.
Informationen bereitgestellt von CamperCo