Erfahrungen & Geheimtipps für Denver & die Rocky Mountains in Colorado
von Julie Meisenburg
Am 03. Mai 2019 bin ich mit dem Erstflug der United Airlines von Frankfurt nach Denver/Colorado – dem Gateway zu den Rockies und dem Amerikanischen Westen – geflogen. Obwohl nur ein paar Tage Zeit waren und ich lediglich einen kleinen Ausschnitt von dem höchstgelegenen Bundesstaat der USA mit seinen insgesamt vier sehr abwechslungsreichen Nationalparks und acht National Monuments gesehen habe, hinterlässt die Reise einen bleibenden Eindruck mit sehr viel Lust auf mehr. Nachfolgend eine Zusammenfassung meiner unvergesslichen Erlebnisse.
Highlights:
Denver – Red Rocks Park & Amphitheatre – Loveland – Rocky Mountain Nationalpark
Mein Ausflugstipp: Red Rocks Park & Amphitheatre
Westlich von Denver, nur 30 Minuten mit dem Auto entfernt, hat mich der 351 Hektar große Red Rocks Park mit vielen Wander- und Fahrradwegen und einem traumhaften Panorama aus gigantischen Felsblöcken aus rotem Sandstein sehr beeindruckt! Im Mittelpunkt steht das legendäre Freiluft-Amphitheater, wo schon die Beatles und U2 gespielt haben.
Mein Hotel-Tipp: The Crawford Hotel at Union Station, Denver
Das Boutique Hotel liegt mitten im Zentrum, direkt in der kürzlich restaurierten Denver Union Station. Ein Ort, der Geschichte und Moderne wunderbar vereint. Wer nicht in dem Hotel übernachtet, sollte zumindest eine Besichtigung der historischen Bahnhofshalle einplanen, in der die Geschäfte & Restaurants ausschließlich regionale Produkte anbieten.
Mein Restaurant-Tipp: The Avelina, Denver
Das Restaurant liegt nahe der Union Station im Herzen des beliebten LoDo Viertels. Es werden rustikale, im Holzofen zubereitete Gerichte für Brunch, Mittag- und Abendessen serviert. Die Küche ist offen und man kann u.a. den preisgekrönten Chef beim kochen zugucken. Dadurch entsteht eine besondere Atmosphäre. Eine Außenterrasse ist auch vorhanden.
Reiseverlauf
Anreise
Schon der Treffpunkt am Gate in Frankfurt ist ein Highlight, da der Anlass – Erstflug der UA Maschine Nonstop von Frankfurt nach Denver – gebührend gefeiert wird mit einer großen Torte, Sektempfang und der Taufe des Flugzeuges beim Start. Nach zehn Stunden Flugzeit in der bequemen Economy Plus der United Airlines erreichen wir mittags Denver und werden nach einer unkomplizierten und schnellen Immigration herzlich von einer Mitarbeiterin des VISIT DENVER Büros begrüßt. Der Flughafen ist überschaubar und der Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel der Rockies bei strahlend blauem Himmel (300 Tage Sonnenschein/Jahr) ist atemberaubend. Diese Kulisse begleitet uns die nächsten Tage überallhin. Der kostengünstige Transfer mit der Bahn vom Flughafen zur Union Station ($10,50) dauert nur 37 Minuten und ist sehr empfehlenswert, da man in Denver zunächst kein Auto benötigt.
Denver – the Mile High City (Höhe: 1609 m)
In der Hauptstadt Colorados angekommen liegt direkt in der historischen und wunderschön restaurierten Bahnhofshalle der Union Station das Crawford Hotel (siehe Hotel-Tipp), wo wir einchecken und uns gleich im Anschluss zur ersten Stadtbesichtigung zu Fuß durch das Altstadtviertel LoDo versammeln.
Der Tattered Cover Book Store ist unser erstes nahe gelegenes Ziel – einer der größten unabhängigen Buchläden der USA, der mit seinem historischen Charme in einem alten Handelsgebäude und seiner gemütlichen Atmosphäre mit vielen kleinen Winkeln, kuscheligen Ecken und einem Café zum Verweilen und Schmökern einlädt. Wir gehen die 16th Street Mall entlang, eine lange Fußgängerzone – mit kostenlosem Shuttle Service – die viele Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Bars bietet.
Im Rockmount Ranch Wear Shop werden wir an die Wurzeln Denvers erinnert, die in der Zeit des Wilden Westens liegen. Hier wurde das erste Cowboyhemd mit Druckknöpfen erfunden und der Designer trug massgeblich dazu bei, den Cowboystil in der amerikanischen Mode populär zu machen.Wir finden eine große Auswahl u.a. an Cowboy Hüten und Stiefeln, die bereits in der dritten Generation verkauft werden und die Lust auf das Ranchleben in Colorado machen.
Empfehlenswert ist auch ein Besuch des Dairy Blocks, ein lebhafter kleiner Distrikt inmitten des LoDo Viertels. Es werden handgefertigte regionale Produkte angeboten und der Milk Market mit seinen 16 „Concept Stores“ bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen kulinarischen Köstlichkeiten.
Nachdem wir das Abendessen im „The Avelina“ genießen durften (siehe Restaurant-Tipp), wurde uns am nächsten Morgen ein beeindruckendes Frühstück im „Mercantile Dining & Provision“ serviert, welches sich direkt in der Union Station befindet. Ein farm-to-table Konzept, wo die meisten Produkte direkt vom eigenen nahegelegenen Hof geliefert werden.
Die 12m große Skulptur des Blue Bear am Convention Center, die Colorados Natur und die Neugierde von Denvers Einwohnern symbolisiert, hat uns am Vormittag zu einem Photostopp eingeladen. Offiziell trägt der blaue Bär den Namen „I See What You Mean“ und ist auf jeden Fall ein „Hingucker“.
Sehr gut gefallen haben mir auch das History Colorado Center mit seinen interaktiven Ausstellungen und das Denver Art Museum, ein hochmoderner Komplex mit einer bedeutenden Sammlung indianischer Kunst (jeden Samstag ist der Eintritt kostenlos). Das Colorado State Capitol mit seiner markanten Kuppel (diese wurde 1908 in Gedenken an den Goldrausch in Colorado vergoldet) konnten wir uns leider nur von außen ansehen. Hier werden werktags kostenlose Touren angeboten. In die 15. Stufe der Treppe am Westeingang ist der Hinweis „One Mile Above Sea Level“ eingraviert.Von dieser Stufe kann man die Sonne hinter den Rocky Mountains untergehen sehen.
Mein Tipp!
„Leihen Sie sich für einen Tag ein Fahrrad und erkunden Sie Denver. Sie können es an einer der zahlreichen Stationen abholen und an einer anderen wieder abgeben. Nähere Informationen erhalten Sie auf „www.denver.bcycle.com“
Später haben wir noch einen Abstecher in das hippe Künstler-Viertel River North (RiNo) gemacht, wo es schon ein Genuss ist, durch die Straßen zu schlendern und die Graffiti Kunstwerke an den Gebäuden zu bewundern. Hier gibt es viele Cafés, Galerien für zeitgenössische Kunst und Konzertstätten in ehemaligen Industriegebäuden. Auch der Denver Central Market, eine Markthalle, die sich in einem alten Lagerhaus befindet und verschiedene regionale Köstlichkeiten anbietet, lädt zu einem Besuch ein; eine sehr inspirierende Atmosphäre im ganzen Viertel!
Mein Tipp!
„Wer Lust auf einen handgemixten Cocktail hat, kann diesen wunderbar auf der Außenterrasse im zweiten Stock des Ramble Hotels im Künstlerviertel RiNo genießen“
Das Nachtleben durften wir im Larimer Square, Denvers ältestem Straßenblock, kennenlernen. Es ist bequem vom Union Square zu Fuß erreichbar und wir wurden von wunderschön restaurierten viktorianischen Backsteingebäuden überrascht, die abends mit vielen Lichterketten beleuchtet werden. Wir haben im TAG, eines der vielen exzellenten Restaurants, ein vom Chef persönlich frisch zubereitetes Abendessen genießen dürfen. Es wurde wieder in einer offenen Küche vor unserem Tisch gekocht und Wert auf regionale Produkte gelegt.
Red Rocks Park & Amphitheatre
…mein absolutes Highlight am Nachmittag! (siehe Ausflugstipp)
Ergänzend sei noch erwähnt, dass auch heute noch zahlreiche namhafte Stars im Freiluft-Amphitheater unter freiem Sternenhimmel, vor einer unvergleichlichen Kulisse und einer einzigartigen Akustik Konzerte von Mai bis September geben.
Tagsüber kann die Anlage kostenlos besichtigt werden und bietet atemberaubende Ausblicke über die Stadt Denver.
Loveland
Am dritten Tag fahren wir Richtung Rockies. 45 Minuten nördlich von Denver liegt die 66.000 Einwohnerstadt Loveland im Larimer County. Im großen kostenfreien Chapungu Sculpture Park spazieren wir an 82 Steinskulpturen vorbei, die von verschiedenen Künstlern aus Zimbabwe angefertigt worden sind. Hier finden im Sommer auch Open Air Kinoabende und andere Events statt. Direkt nebenan haben wir die Möglichkeit in den 75 Shopping Centern zu stöbern und nicht weit entfernt finden sich auch durchaus lohnende Outlet Center von bekannten Labels – es sollte also auf jeden Fall noch freier Platz im Koffer eingeplant sein!
Lohnenswert ist auch ein Abstecher ins Loveland Visitors Center, wo man jede Menge Informationen, Karten und Souvenirs aus der Region erwerben kann. Als Highlight haben wir alle die Namen unserer großen Liebe in ein kleines Schloss eingravieren dürfen, um es an die große LOVE Skulptur vor dem Visitor Center zu hängen und die Liebe zu verewigen.
Am Nachmittag kehren wir im Grimm Brothers Brewhouse ein und dürfen selbstgebraute Biersorten mit Namen wie „Snow Drop“ (Schneeglöckchen) und „Little Red Cap“ (Rotkäppchen) probieren, inspiriert von den Märchenbuchautoren Gebrüder Grimm.
Das absolut größte Highlight des Tages ist jedoch der Besuch der Sylvan Dale Guest Ranch! Wir dürfen uns vier Stunden lang fühlen wie Cowgirls und Cowboys in der Prärie – in einer authentischen Westernatmosphäre. Drei waschechte Cowboys weisen uns die Pferde zu, die sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittenen den Hang bis zur Spitze des Eagle Ridge sicher hochtragen. Hier genießen wir ein Lagerfeuer mit Steaks und anschließenden S´Mores (schmelzende Schokolade und ein gerösteter Mashmallow eingebettet in zwei Graham Cracker) zur live Gitarrenmusik eines Rancharbeiters in vollen Zügen. Die Kulisse und Stimmung sind einzigartig und unvergesslich!
Zum Abschluss dieses grandiosen Tages besuchen wir noch die Wicked Tequila Bar, die verschiedene Cocktails mit 30 unterschiedlichen Sorten Tequila und sehr stimmungsvolle Mutproben mit dem Verzehr von gerösteten Skorpionen anbietet. Die Nacht verbringen wir im Embassy Suites, ausgestattet mit sehr geräumigen Zimmern und ideal gelegen, um die Outlets und den Nationalpark zu besuchen.
Estes Park & Rocky Mountain National Park
Am vorletzten Tag erreichen wir nach einer Stunde Autofahrt Estes Park. Wir entscheiden kurzfristig, das im Neokolonialstil erbaute Hotel „The Stanley“ zu besuchen. Steven King war einer der Hotelgäste dort und nutzte die Anlage als Inspiration zu seinem Roman „The Shining“. Er wurde später hier verfilmt.
Anschließend bekommen wir eine kurze Einführung im Beaver Meadows Visitor Center über den Rocky Mountain National Park. Er ist bekannt für seine Ausblicke auf die gewaltige Gebirgskette der Rocky Mountains sowie der Tier- und Pflanzenwelt, ruhigen Seen und großen Wasserfällen. 482 km Wanderwege, tiefe und lange Schluchten, durch die sich Flüsse wie der Colorado River, Cache la Poudre und der Big Thompson winden. Eine spektakuläre Kulisse, die dem Park eine einzigartige Stimmung verleiht.
Auf unserer Wanderung sehen wir aus nächster Nähe Wapitis, die zur Familie der Hirsche gehören und den Elchen ähnlich sehen, eine Schlange, ein Murmeltier und jede Menge Vogelarten; alles umrahmt von den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund. Einem Schwarzbären begegnen wir (leider) nicht.
Der Tag wird abgerundet mit köstlichen Burgern, wahlweise mit Elch, Bison, Huhn, vegetarisch oder mit klassischem Rindfleisch, im Latitude 105 Alehouse. Dieses befindet sich direkt im Ridgeline Hotel, wo wir die letzte Nacht verbringen. Ein wunderbarer Abschiedsabend in einem Spa Hotel, abgerundet mit S´mores am Lagerfeuer und einem Rückblick auf unsere fantastischen gemeinsamen Erlebnisse in Colorado.