© Evan Semón Photography for Visit Denver
Die Heimat der Cowboys
Mietwagenreise ab/bis Denver durch den mittleren Westen mit Yellowstone und Mount Rushmore
von Mareike Massel-Zöbisch
Im Frühjahr ging es für mich ins Cowboy Country – nach Wyoming und South Dakota. Nach einem kurzen Aufenthalt in Casper, Wyoming machten wir uns auf den Roadtrip durch die unendlichen Prärien des mittleren Westens bis in die Black Hills in South Dakota. Von historischen Monumenten über quirlige Westernstädte bis hin zu atemberaubender Natur im Custer State Park war alles dabei. In diesem Reisebericht nehme ich Sie mit zu den Highlights South Dakotas.
Crazy Horse Memorial – Custer State Park – Mount Rushmore – Deadwood – Rapid City
Der Custer State Park beherbergt eine große Herde Bisons, zu denen man auf der Buffalo Jeep Safari allerlei Wissenswertes erfährt. Die Guides wissen genau, wo sie die Tiere finden können und erzählen gerne von den Besonderheiten des Parkes. Sie haben auch die Chance andere Wildtiere zu sehen, allen voran natürlich die niedlichen Präriehunde, aber auch Weißwedelhirsche, Dickhornschafe und Wapitis.
Das Howard Johnson in Rapid City ist ein gemütliches Hotel mit komfortablen Zimmern und einer günstigen Lage in der Nähe vieler Sehenswürdigkeiten. Die Zimmer sind modern eingerichtet und bieten Annehmlichkeiten wie kostenfreies WLAN, Klimaanlage und Kabel-TV. Gäste können auch den Innenpool und das Fitnesscenter nutzen. Das Hotel bietet zudem ein kostenloses kontinentales Frühstück und Parkplätze.
Das kleine Restaurant im Moccasin Springs Natural Mineral Spa serviert frische, lokale Speisen, die fast überall auf der wunderschönen Anlage zu sich genommen werden können. Freundliche Bedienung, sehr leckeres Essen und Wellness gehen hier Hand in Hand. Ich empfehle die Quiche, die mit einem Haussalat, lokalem Gemüse und Toast serviert wird.
Nach einer Zwischenlandung in Denver landete ich am späten Nachmittag mit einer wirklich sehr kleinen Passagiermaschine auf dem Flughafen in Casper, Wyoming. Kurz im Hotelzimmer frischgemacht, ging es direkt auf zum ersten Programmpunkt dieser Reise, zum National Historic Trails Interpretive Center, wo die Geschichte der verschiedenen, großen Planwagentreks und natürlich des Pony Express sehr unterhaltsam dargestellt wird. Mit etwas Essen und Livemusik wurde der Abend abgerundet, bevor es am nächsten Morgen los ging, Casper zu erkunden.
In der niedlichen, kleinen Stadt schlenderten wir zuerst durch das Nicolaysen Art Museum. Hier konnten wir neben den aktuellen Ausstellungen auch die Stücke im „Vault“, also im Tresorraum, bestaunen. Ganz besonders hat mir die Ausstellung „Women in Wyoming“ gefallen. Im Anschluss besuchten wir das Fort Casper Museum, ein Fort das seinerzeit am Querungspunkt der Planwagentreks über den Platte River gebaut wurde und auch als Pony Express Station gedient hat. Auch hier gibt es viele Informationen und Ausstellungsstücke, die einen in die Zeiten der großen Treks zurückversetzen.
„Ganz besonders hat mir die Ausstellung „Women in Wyoming“ gefallen.“
Danach erkundeten wir die nette, kleine Innenstadt, bummelten durch Lou Taubert Outfitters, einen riesigen Western Store, und aßen eine leckere Pizza von Raccas, bevor es dann mit dem Bus raus in die Natur ging.
Wir fuhren zum Independence Rock, einem markanten Felsen, der von den Planwagentreks bis zum Independence Day erreicht werden musste, damit die Treks eine Chance hatten, es vor dem Wintereinbruch an die Westküste zu schaffen. Hier spazierten wir einmal um den Sandsteinfelsen mit den vielen eingekratzten Initialen herum und genossen die weitläufige Landschaft. Den Tag ließen wir in der Backwards Distillery und schließlich im Bull Horn Brewing mit leckerem Essen ausklingen.
„Shoppen Sie authentische Western Wear bei Lou Taubert.“
Am nächsten Morgen machten wir uns auf die Fahrt durch das Buffallo Gap Grasland bis nach South Dakota. Die 3 stündige Fahrt durch die unendlichen Weiten der Landschaft hat uns sehr fasziniert und so verging die Zeit schnell. An unserem ersten Halt in South Dakota ging es in eine noch in Betrieb befindliche Ausgrabungsstätte für Mammuts. Die Mammoth Site besteht aus einem Karsttrichter, in dem viele Mammuts ertrunken und dann versunken sind, sodass man hier die Skelette von zurzeit 24 Mammuts bestaunen kann. Nach der beeindruckenden Führung fuhren wir dann nach Hotsprings hinein, wo wir im Dragonfly Restaurant im Moccasin Springs Mineral Spa ein hervorragendes Mittagessen bekamen. Die kleine Stadt mit dem Spazierweg am Fluss entlang ist ebenfalls sehr niedlich.
„Im Moccasin Springs Mineral Spa können Sie für drei Stunden in den natürlich heißen Quellen relaxen.“
Wir fuhren jedoch relativ zügig weiter in den für seine Büffelherde berühmten Custer State Park. Auf dem Weg dorthin sahen wir im Wind Cave Nationalpark die ersten freilebenden Büffel, die malerisch vor der Kulisse der Graslands weideten. Wir vertraten uns am Sylvan Lake etwas die Beine, wanderten einmal um den kleinen Stausee herum und genossen die einmalige Landschaft hier oben.
„Auf dem Weg dorthin sahen wir im Wind Cave Nationalpark die ersten freilebenden Büffel, die malerisch vor der Kulisse der Graslands weideten.“
Das Tageshighlight war jedoch unser Besuch beim Crazy Horse Memorial, der noch im Bau befindlichen Statue des Lakota Häuptlings. Mit dem Van wurden wir bis hoch zur aktuellen Carving-Site gefahren und haben von hier oben nicht nur die Landschaft bewundert, sondern bekamen auch tolle Einblicke in die Arbeit der Bildhauer und konnten das Gesicht von Crazy Horse hautnah erleben. Wieder unten gab es im Besucherzentrum viele interessante Hintergrundinformationen zur Geschichte des Kunstwerkes und zur indigenen Kultur, bevor wir mit Blick auf das Monument unsere Native American Tacos genießen konnten.
Zum Sonnenuntergang fuhren wir dann auf dem, durch die vielen Kurven berüchtigten, Needles Highway durch die Black Hills. Die Aussichten waren atemberaubend und voll mit Eindrücken ließen wir den Abend dann bei S’mores am Lagerfeuer der Creekside Lodge ausklingen.
„Durch ein „wohltätiges Geschenk“ können Sie das Crazy Horse Monument mit einer Van-Tour hautnah erleben.“
Der nächste Morgen begann mit einem weiteren Highlight dieses Trips: einer Bisonsafari. Die im Custer State Park heimische Bisonherde zählt ungefähr 1400 Tiere, die in mehreren kleinen Gruppen durch den Park ziehen. Mit den lokalen Guides ging es in den offenen Safari Jeeps durch das weitläufige Grasland des Stateparks und schon bald fanden wir die ersten kleinen Bisongruppen. Auch Gabelböcke, Präriehunde und Dickhornschafe bekamen wir auf dieser Fahrt vor die Kamera. Insbesondere die Bisonkälber und die Babies der Präriehunde haben es uns angetan, wir konnten uns kaum losreißen.
„Insbesondere die Bisonkälber und die Babies der Präriehunde haben es uns angetan, wir konnten uns kaum losreißen.“
Aber schließlich mussten wir weiter, denn einer der berühmtesten Felsen der USA wartete auf uns: Mount Rushmore. Über die landschaftlich sehr schöne Iron Mountain Road fuhren wir zu den Köpfen der vier Präsidenten und bestaunten die (hier schon fertig gestellten) Schnitzereien im Berg.
Nach einem kurzen Lunch im Schatten von Mount Rushmore ging es für uns in den Norden der Black Hills nach Spearfish. Das kleine Städtchen ist bekannt für seine Coffeeshops, Bierbrauereien und Outdoor-Aktivitäten. So probierten wir uns durch eine Auswahl an Craft Bieren in der Spearfish Brewing Co. bevor wir in den beeindruckenden Spearfish Canyon fuhren und die Natur und Wasserfälle bewunderten.
„Biegen Sie im Canyon an der Spearfish Canyon Lodge auf die Roughlock Falls Road ab und entdecken Sie die Wasserfälle bei einer kleinen Pause.“
Unser Weg führte uns dann weiter in die Stadt Deadwood, ein National Historic Landmark. Die Goldgräberstadt entstand nach den Goldfunden in den Black Hills und der anschließenden illegalen Einwanderung von weißen Goldgräbern in das heilige Gebiet der Lakota. Diese Geschichte wird in der Stadt lebendig gehalten, im Sommer gibt es regelmäßig gespielte Shootouts und der Saloon No 10 ist noch sehr ursprünglich eingerichtet. Wir besuchten das Brothel Museum in dem die Geschichte der Stadt mit der der Prostitution zusammen sehr mitreißend dargestellt und erzählt wird.
Das Abendessen im Deadwood Social Club über dem Saloon No 10 war ein schöner Abschluss des Tages. Mit dem historischen Stadttrolley wurden wir schließlich hoch zur Lodge at Deadwood gefahren.
Der nächste Tag begann sportlich: wir fuhren hoch in die Berge und bekamen am Mickelson Trail unsere Fahrräder. Die nächsten Stunden genossen wir die Fahrradfahrt entlang der ehemaligen Bahntrasse durch die Black Hills und lernten dabei eine Menge über die Region und die Natur. Entlang eines kleinen Flusses über viele Brücken und durch einen Tunnel ging es stetig bergab bis nach Rochford, der freundlichsten Geisterstadt der Black Hills. Hier machten wir eine Mittagspause mit Bagels und besuchten kurz den urigen Moonshine Gulch Saloon, bevor es für uns dann auch schon weiter ging.
„Entlang eines kleinen Flusses über viele Brücken und durch einen Tunnel ging es stetig bergab bis nach Rochford, der freundlichsten Geisterstadt der Black Hills.“
Hier machten wir zuerst einen kurzen Bummel durch die Innenstadt. Eigentlich wollten wir auch die Präsidentenstatuen, die überall in der Stadt stehen, besuchen. Es regnete jedoch so stark, dass wir stattdessen lieber eine Stadtrundfahrt im historischen Trolley machten. Wir besuchten die norwegische Kirche, die Dinosaurierstatuen, die auf einem Sandsteinrücken vor der Stadt stehen, sowie die Woodland Republic Brewery, bevor es bei inzwischen bestem Wetter in die Juniper by Vertex Skybar zum Abendessen ging. Mit hervorragender Aussicht über die Stadt genossen wir ein letztes gemeinsames Abendbrot. Schließlich besuchten wir am Abend noch ein Country Rock Konzert im The Monument, der modernen Konzerthalle von Rapid City.
„Bei einer mehrtägigen Fahrradtour entlang es Mickelson Trails können Sie die Natur der Black Hills ganz intensiv genießen.“
Nach dem wir gestern erst spät ins Bett gekommen waren, sind wir trotzdem hoch motiviert früh aufgestanden, um am Morgen vor unserem Abflug noch einen Abstecher in den Badlands Nationalpark zu machen. Trotz Nebel war die Fahrt unheimlich beeindruckend, wir sahen am Morgen noch einmal ein paar Bisons und die Farben der Felsformationen im Nationalpark waren durch die Feuchtigkeit grandios. Nur der Fernblick hat wegen der tiefhängenden Wolken etwas gefehlt.
„Trotz Nebel war die Fahrt unheimlich beeindruckend, wir sahen am Morgen noch einmal ein paar Bisons und die Farben der Felsformationen im Nationalpark waren durch die Feuchtigkeit grandios.“
Auf dem Weg zum Flughafen hielten wir dann noch kurz in dem kuriosen Örtchen Wall bei Wall Drugs. Das war einmal ein kleiner Drugstore, der sich dann jedoch immer mehr zu einer kleinen Mall mit Souvenirshops, Westernläden und natürlich Restaurants gemausert hat. Die Werbung für Wall Drugs entlang der Highways hat inzwischen Kultstatus und es wird seit Entstehung des Ladens Kaffee für 5 Cents angeboten. Schließlich gab es aber tatsächlich nur noch einen Stopp für uns: den Flughafen.
Nach einem kurzen Flug landete ich dann in Chicago, wo ich noch einen kurzen Städteaufenthalt an meine Zeit in der Prärie anhängen wollte. Mit der Bahn fuhren wir in die Stadt und freuten uns, als wir die Skyline vor dem Lake Michigan endlich sehen konnten. Mit dem Hop-on Hop-off Bus erkundeten wir einen Teil der Innenstadt, bevor wir am Navy Pier ausstiegen und die Architektur der Stadt bei einer Bootstour bewundern konnten. Ebenfalls am Navy Pier besuchten wir die neue Attraktion Flyover Chicago, eine Art digitale Achterbahnfahrt, die wunderschöne Blicke über Chicago bietet. Schließlich genossen wir noch einen Spaziergang entlang des Ufers des Lake Michigans, bevor es endgültig zum Flughafen ging, um nach Hause zu fliegen.
„Mit dem City Pass in Chicago können Sie viele Attraktionen der Stadt zu einem sehr günstigen Preis besuchen.“
© Evan Semón Photography for Visit Denver
Mietwagenreise ab/bis Denver durch den mittleren Westen mit Yellowstone und Mount Rushmore
© North Dakota Tourism
Wohnmobilreise zu den Nationalparks des Mittleren Westen ab/bis Denver mit Cruise America